Verbraucherinformationen zum Thema Trinkwasser

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Haben wir genügend Wasservorräte?

prinzipiell ja aber nicht überall dort, wo es gebraucht wird

Weil die Meere eine viel grössere FIäche als die Landmassen einnehmen, ist der Wasserkreislauf über den Ozeanen viel grösser als der zwischen Land und Meer. Solange sich die Atmosphäre nicht so stark erwärmt, dass die Polkappen schmelzen, verhindert der Kreislauf des Wassers trotz des Zuflusses riesiger Wassermengen, dass das Meer überläuft. Auch für das ständige Fliessen der Flüsse ist der Wasserkreislauf mitbestimmend. Die Wassermenge auf der ganzen Erde bleibt unverändert. Wasser ist nicht zu vergleichen mit Öl oder Kohle. Diese Rohstoffe gehen, früher oder später zur Neige. Sie werden verbraucht Wasser gebrauchen wir. Nach Gebrauch fügt es sich wieder in den Kreislauf ein.

Art und Menge der im Wasser enthaltenen Stoffe und der Aufwand für die Gewinnung und Reinigung des Wassers sind heute entscheidend dafür, ob und wofür Wasservorkommen genutzt werden. Die nutzbaren Wasservorkommen sind sehr ungleichmässig verteilt. Mehr als 97% des gesamten Wasserschatzes der Erde von rund 1400 Milliarden Kubikmetern sind salziges Meerwasser, für den Menschen ungeniessbar. Über 2 Prozent sind in den Polkappen und in Gletschern als Eis gebunden. 0,001 Prozent schweben als Wasserdampf in der Atmosphäre. Das in Flüssen, Seen und dem Grundwasser vorhandene Süsswasser macht 0,6 Prozent der gesamten Wassermenge aus. Das sind aber immer noch 8800 Milliarden Kubikmeter, eine unvorstellbar grosse Menge.

In der Bundesrepublik Deutschland können wir über ein Wasserdargebot von rund 160 Milliarden Kubikmetern im Jahr verfügen. Wasserdargebot, das ist die Menge, die uns aus dem natürlichen Wasserkreislauf während eines Jahres zur Nutzung verbleibt. Während in vielen Ländern Wassermangel herrscht, ist die Bundesrepublik Deutschland ein mit Wasser gesegnetes Land. Unsere Breiten zählen zur gemässigten Klimazone der Erde, Niederschläge fallen hier zu allen Jahreszeiten. Mehr als 60 Prozent der Niederschläge verdunsten, der übrige Teil versickert und gelangt ins Grundwasser oder fliesst direkt den Flüssen, Seen und Meeren zu. Auf den ersten Blick besteht bei einem Vergleich von Wasserdargebot einerseits und Wasserbedarf andererseits kein Grund zur Sorge. Denn bei uns werden jährlich etwa 44 Milliarden Kubikmeter Wasser gebraucht – etwa ein Viertel des Wasserdargebots.

Wie auf der ganzen Erde gilt aber auch bei uns: Es gibt zwar genug Wasser, aber nicht immer dort, wo es gerade benötigt wird. Schon immer gab es Wassermangelgebiete, auch bei uns. Auf der Schwäbischen Alb oder in Küstennähe finden sich keine nutzbaren Grundwasservorräte. In anderen Gebieten übersteigt der Wasserbedarf als Folge der Industrialisierung und hohen Siedlungsdichte das Dargebot. Dass auch in Wassermangelgebieten heute genügend einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung steht ist vor allem das Verdienst der öffentlichen Wasserversorgung. Mit Fernversorgungsleitungen sorgt sie für den Ausgleich zwischen Wassermangelgebieten und Wasserüberschussgebieten, zwischen Stadt und Land. Die in der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung stehenden Wasservorkommen reichen allgemein für die Versorgung von Bevölkerung, Gewerbe, Landwirtschaft und Industrie aus. Dennoch ist ein sorgsamer Umgang mit dem Wasser geboten. Denn jede Wasserentnahme ist ein Eingriff in den Wasserkreislauf, in den Naturhaushalt.

Deshalb ist jeder aufgerufen, die Wasservorräte sinnvoll zu nutzen und Wasser nicht zu vergeuden. „Das Wasser ist das Beste!“ hat schon der griechische Philosoph Pindar (um 500 v.Chr.) erkannt. Dieses Beste dient nicht nur als Lebensmiftel, sondern vielen Zwecken. Seit jeher nutzt der Mensch die Flüsse, Seen und Kanäle als billiges Transportmittel für seine Abwasser, für die Schiffahrt usw. Der natürliche Lebensbereich Wasser hat in seinen verschiedenen Erscheinungsformen auch einen unschätzbaren Wert für die Freizeit des Menschen. Und bei allem, was der Mensch durch seine Arbeit schafft, wird ebenfalls Wasser gebraucht: Die Landwirtschaft beregnet bei Trockenheit ihre Felder und Gärten, die Industrie braucht Wasser für ihre Produktion, die Kraftwerke verwenden es für Kühlzwecke.

An erster Stelle aller Wassernutzungen muss die öffentliche Trinkwasserversorgung stehen. Rund 128 Liter täglich, eine Badewanne voll, gebraucht der Bundesbürger durchschnittlich. Zum Kochen und Trinken braucht er nur zwei bis drei Liter am Tag. Den weitaus grössten Teil nutzt er für Körperpflege, Baden, Duschen, Wäschewaschen, Wohnungsreinigung, Gartenpflege und Toilettenspülung. Insgesamt ergibt das einschliesslich der Wasserabgabe an Kleingewerbe – jährlich rund 3,2 Milliarden Kubikmeter. Diese Wassermenge wird von den Unternehmen der öffentlichen Wasserversorgung bereitgestellt. Heute sind über 98 Prozent der Bevölkerung an das Netz der öffentlichen Wasserversorgung angeschlossen. Der Wasserbedarf der Haushalte, der durch steigende hygienische Ansprüche und bessere sanitäre Ausstattung der Wohnungen lange stieg, ist in den letzten Jahren in der Bundesrepublik Deutschland, von klimatischen Einflüssen abgesehen, konstant geblieben. Auch in Zukunft wird keine Steigerung der Wasserabgabe mehr erwartet. Nicht zuletzt die steigenden Kosten der Abwasserreinigung haben in der Industrie dazu geführt, dass die Wassergewinnung sich durch Mehrfachnutzung des Wassers verminderte.

 

Quelle: BGW in Zusammenarbeit mit der VDG Trinkwasser – Unser kostbares Lebensmittel Ausgabe 1991 2. Auflage

Trinkwasser - so wird es aufbereitet

Das gewonnene Wasser – der Wasserfachmann nennt es Rohwasser – wird im Wasserwerk auf seine Qualität hin geprüft und je nach Ergebnis aufbereitet oder der Trinkwasserverteilung zugeführt. Grund- und Quellwasser kann in vielen Fällen noch unmittelbar als Trinkwasser verwendet werden. Oberflächenwasser ist durch die Einflüsse der Umwelt heute vielfach so belastet, dass es aufbereitet werden muss. Je nach Beschaffenheit des Rohwassers werden bei der Aufbereitung zu Trinkwasser unterschiedliche Verfahren angewendet.

So wird das Wasser zur Entfernung von Eisen und Mangan, die sich im Rohrnetz ablagern könnten, zuerst belüftet. Es wird zum Beispiel durch Düsen fein zerstäubt. Dadurch verbindet sich der Sauerstoff aus der Luft mit dem gelösten Eisen. Das Eisen oxidiert und flockt aus. Ebenso verwandelt sich das Mangan in eine unlösliche Form, die sich ausfiltern lässt. Gefiltert wird das Wasser in sandgefüllten Becken und Behältern.

Trinkwasseraufbereitung - Foto und grafische Darstellung

Zur Aufbereitung starker belasteter Rohwässer werden in den Wasserwerken Chlor, Chlordioxid oder Ozon, eine besonders reaktionsfreudige Form des Sauerstoffs, eingesetzt, um unerwünschte Stoffe so zu verändern, dass sie durch die Filter aus dem Wasser entfernt werden können. Besonders wirkungsvoll sind Aktivkohlefilter. Aktivkohle hat eine poröse Struktur, das heisst, eine im Verhältnis zu ihrem Volumen ausserordentlich grosse Oberfläche. An dieser Oberfläche können die meisten der im Wasser gelösten organischen lnhaltsstoffe, z.B. die weit verbreiteten chlorierten Kohlenwasserstoffe, angelagert, adsorbiert werden.

Damit das Trinkwasser keine schädlichen Keime enthält, wird vorsorglich manchmal Chlor oder Chlordioxid zugesetzt, z.B. nach einem Schaden am Rohrnetz oder bei sehr langen Transportwegen. Die öffentliche Wasserversorgung hat durch konsequente Bemühungen um Qualität in der Bundesrepublik Deutschland einen sehr hohen Leistungsstand erreicht, der ihr im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz sichert. Aber zur Sicherung einer einwandfreien Trinkwasserversorgung ist ein verstärkter Schutz der Gewässer notwendig, denn: Trinkwasseraufbereitung kann kein Ersatz für Gewässerschutz sein. Und, Wasserwerke dürfen keine Reparaturbetriebe für die von anderen verursachten Umweltbelastungen sein.

 

Quelle: BGW in Zusammenarbeit mit der VDG Trinkwasser – Unser kostbares Lebensmittel Ausgabe 1991 2. Auflage

Umgang mit Wasser

Hinweise zum Einsparen von Wasser und zum Gewässerschutz im Allgemeinen

Trinkwasser ist kostbar, auch wenn es jederzeit preiswert und „frei Haus“ zur Verfügung steht. Die öffentliche Wasserversorgung tritt deshalb für einen sinnvollen Umgang mit dem Lebensmittel Trinkwasser ein und wendet sich gegen jede Art der Wasservergeudung.

Probleme bei der Nutzung der vorhandenen Wasservorkommen für die Trinkwasserversorgung ergeben sich aus der Verschmutzung der Gewässer. Die Erschliessung neuer Wasservorkommen und die Einhaltung der verschärften Qualitätsvorschriften werden immer schwieriger und teurer. Trinkwasser wird nach Gebrauch Abwasser – Abwasser verschmutzt unsere Gewässer. Gewässerschutz verlangt deshalb auch sorgfältigen und sparsamen Umgang mit Trinkwasser. Mit Wasser haushalten, das bedeutet bei der Nutzung von Grundwasservorkommen, die immer knapper werdenden hochwertigen Ressourcen zu schonen. Das erspart den Wasserwerken erhöhte Aufbereitungskosten und das Ausweichen in noch wenig belastete ortsferne Gebiete.

Sinnvoll sind alle Massnahmen, die den Trinkwassergebrauch reduzieren, ohne Hygiene und Lebensqualität zu mindern. Darüber hinaus müssen Wassersparmassnahmen auch für den Kunden finanziell tragbar sein. Hierzu gehören beispielsweise die Vermeidung von Wasserverlusten durch tropfende Wasserhähne und undichte Toilettenspülkästen, der Einsatz von modernen, wassersparenden Armaturen und Sanitäreinrichtungen und auch eine vernünftige Hausgartenbewässerung. Ebenso sollte beim Kauf neuer Haushaltsgeräte, z. B. Waschmaschinen und Geschirrspüler auf deren Wasserverbrauch geachtet werden. Getrennte Leitungsnetze für Trinkwasser und Brauchwasser im Haushalt werden von der öffentlichen Wasserversorgung abgelehnt: Abgesehen davon, dass im engen Strassenbereich der Städte kaum Platz für zusätzliche Rohrleitungen ist, stehen die hohen Kosten des Umbaus der Versorgungssysteme in keinem Verhältnis zur Einsparung von Trinkwasser. Hinzu kommen grundsätzliche hygienische Bedenken aufgrund der nie völlig auszuschliessenden Gefahr von Fehlanschlüssen.

Letztlich entscheidend für den Wassergebrauch im Haushalt ist der Mensch. Je mehr bei ihm die Erkenntnis wächst, dass Trinkwasser kostbar ist, desto sparsamer wird er damit umgehen und unnütze Mengen vermeiden. Zu einem bewussten Verhalten zählt auch, das Abwasser nicht unnötig zu belasten und möglichen Verunreinigungen von Gewässern entgegenzuwirken. So darf das Einsparen von Trinkwasser nicht dazu führen, dass statt Wassereinsatz die Dosis an Reinigungsmitteln erhöht und damit das Wasser zusätzlich belastet wird. In jedem Fall ist zu beachten: Wassersparen ist kein Ersatz für den Gewässerschutz. In unserem wasserreichen Land ist die Verschmutzung der Gewässer das Grundübel.

Gewässerschutz ist für die nächsten Jahrzehnte die große Herausforderung. Wasser, aus dem der Mensch sein nicht ersetzbares Grundnahrungsmittel Trinkwasser schöpft, darf nicht noch weiter verunreinigt werden. Im Konfliktfall müssen deshalb gewerbliche, industrielle und landwirtschaftliche Betriebe, die Schiffahrt und auch Freizeit und Erholung hinter der Wasserversorgung zurückstehen.

Im Gewässerschutz ist das Vorsorge-und Verursacherprinzip anerkannt: Das bedeutet zum einen, Schaden erst gar nicht entstehen zu lassen, aber auch, wer Schmutz produziert, muß diesen auch schadlos beseitigen.

In diesem Zusammenhang fordert die öffentliche Wasserversorgung zur langfristigen Sicherstellung einer Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser:

• die Verminderung der Schadstoffbelastungen aus Boden und Luft die Abwehr von Gefahren für das Trinkwasser durch Altlastenden

• Ersatz wassergefährdender Stoffe durch weniger gefährliche

• die Verbesserung der Sicherheit von lndustrieanlagen

• die Entwicklung zu einer umweltverträglichen und standortgerechten Landwirtschaft

• die Sicherung weiträumiger Wasserschutzgebiete mit weitestmöglichem Vorrang vor anderen Nutzungsansprüchen

 

Quelle: BGW in Zusammenarbeit mit der VDG Trinkwasser – Unser kostbares Lebensmittel Ausgabe 1991 2. Auflage

Wasser sinnvoll gebrauchen

Grundsätzliches zum Thema Wassernutzung/Wassersparen wie man es gewiß noch nicht betrachtet hat

Wasser ist eine regenerierbare Ressource. Es sollte dennoch aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen nicht verschwendet werden.Darauf zielt auch das Gebot des Wasserhaushaltsgesetzes ab, wonach eine mit Rücksicht auf den Wasserhaushalt gebotene sparsame Wasserverwendung anzustreben ist. Deshalb unterstützen die deutschen Wasserversorgungsunternehmen einen sinnvollen Umgang mit Wasser.

Wassergebrauch heute so niedrig wie vor zwanzig Jahren.
Die deutsche Trinkwasserversorgung ist absolut und im europäischen Vergleich auf einem Spitzenniveau. Die wasserwirtschaftliche Situation in Deutschland ist gekennzeichnet durch reichlich verfügbare Ressourcen bei sinkendem Bedarf. Der Wasserbedarf liegt heute bei 128 Litern pro Einwohner und Tag. Deutschland hat gemeinsam mit Belgien den niedrigsten Wasserbedarf in der Europäischen Union.

In Deutschland ist die verbrauchsgerechte Abrechnung über Wasserzähler selbstverständlich. Dadurch können die Kunden ihren Wassergebrauch jederzeit kontrollieren.

Investitionen senken Wasserverluste
Um ihren Kunden jederzeit ein qualitativ hochwertiges Trinkwasser in ausreichender Menge liefern zu können, investieren deutsche Wasserversorgungsunternehmen kontinuierlich in die Erhaltung, Modernisierung und den Ausbau von Versorgungsanlagen. Allein im Jahr 1997 betrug das lnvestitionsvolumen rund 5,9 Milliarden DM. Schwerpunkt der Investitionen war mit einem Anteil von 63 Prozent der Rohmetzbereich. Folge der kontinuierlichen Pflege und Wartung des Netzes. Deutschland hat die niedrigsten Wasserverluste im Vergleich zu anderen Ländern.

Wassersparen heißt nicht Geld sparen
Die Wasserpreise werden in Deutschland nach dem Kostendeckungsprinzip gebildet. Der Anteil mengenunabhängiger Kosten für Wassergewinnung, Aufbereitung, Wasserspeicherung und das Rohrnetz beträgt über 80 Prozent. Jeder Kunde muss wissen, dass Wassersparen nicht automatisch Geld sparen bedeutet, da bei rückläufigen Verbräuchen die hohen Fixkosten auf reduzierte Wassermengen umgelegt werden müssen. Die Folge ist ein höherer Wasserpreis pro Kubikmeter gelieferten Wassers. Da jedoch der Wassergebrauch niedriger ist, bleiben die jährlichen Kosten für den Kunden trotzdem etwa gleich.

Trinkwasser ist ein Lebensmittel, das dem Kunden direkt ins Haus geliefert wird. Kontinuierliche Pflege und die Wartung aller Versorgungseinrichtungen vom Wasserwerk bis zum Rohrnetz sichern die hohe Qualität des Trinkwassers. Die Kosten, die dafür allein im Rohmetzbereich entstehen, sind nicht zuletzt auch durch das Wassersparen gestiegen, da sich der Aufwand für die Pflege und Wartung des Netzes z.B durch zusätzlichen Spülaufwand bei einem geringeren Wasserdurchsatz erhöht.

Wassersparen schützt die Gewässer nicht vor Verunreinigungen
In einem Land wie Deutschland mit ausreichenden Wasservorkommen und einem hohen Grad der Industrialisierung sollte das erste Gewässerschutzziel die Vermeidung und Verminderung des Eintrags von schädlichen Stoffen in die Gewässer sein. Durch Wassersparen in den Haushalten werden die Gewässer nicht vor dem Eintrag von Verunreinigungen geschützt. Die Schmutzfracht bleibt insgesamt die gleiche, die Schmutzkonzentration nimmt daher bei geringeren Abflüssen zu.

Regenwassernutzung spart kein Wasser
Viele Kunden meinen, durch die Nutzung von Regenwasser Trinkwasser zu sparen und damit die Umweltressource Wasser schonen zu können. Sie nutzen jedoch durch die Verwendung einer Regenwasseranlage im Haushalt insgesamt in der Regel nicht weniger Wasser als vorher. Auch Trinkwasser entsteht aus Regenwasser. Bei der Verwendung von Regenwasser im Haushalt wird die Wasserversorgung durch Trinkwasser lediglich auf Regenwasser ,,verlagert“, ohne jedoch die gleiche hygienische und technische Sicherheit und Verfügbarkeit zu bieten, die Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung gewährleistet. Außerdem ist die Regenwassernutzung in aller Regel teurer als Trinkwasser.

Durch die individuelle Regenwassernutzung im Haushaft kann die Kapazität der Wasserwerke und der Rohrnetze nicht reduziert werden. Die Zeiten hohen Wasserbedarfs liegen üblicherweise in den niederschlagsarmen Perioden. Regenwassernutzer im Haushalt produzieren auch Abwasser. Da sich die Abwassergebühren überwiegend nach dem Trinkwasserbezug aus der öffentlichen Wasserversorgung richten, werden Regenwassernutzer zum Teil nicht zu den für die Reinigung des Abwassers aus einer Regenwasseranlage anfallenden Kosten veranlagt, obwohl das im Haushalt genutzte Regenwasser zwangsläufig in die öffentliche Kanalisation gelangt. Dadurch belasten sie die übrigen Trinkwassernutzer, die diese Kosten durch erhöhte Gebühren beim Abwasserpreis mittragen müssen.
 
Wassersparen kann den Aufwand bei der Abwasserreinigung erhöhen
Wassersparen kann dann kontraproduktiv werden, wenn geringere Wasserverbräuche durch mehr Chemie und verstopfte Abwasserrohre erkauft werden müssen. Der Rückgang des Wasserverbrauchs kann in Versorgungsleitungen und Abwasserkanälen bei Unterschreitung eines Mindestdurchflusses bei der Abwasserreinigung zu gravierenden Problemen führen.Die Abwasserkanäle erfüllen ihre Aufgabe nur, wenn eine ausreichende Wassermenge zum Transport der Schmutzstoffe zur Verfügung steht. Durch geringere Wassermengen und dadurch bedingte längere Aufenthaltszeiten des Abwassers in den Kanälen treten unerwünschte Faulungsprozesse bereits auf dem Weg zur Kläranlage ein, die zur Geruchsbelästigung von Anwohnern führen können. In den Kläranlagen kann darüber hinaus der Reinigungsprozeß gestört werden.Wird Wasser gespart, müssen die Abwasserkanäle vermehrt gespült werden. Das hierfür benötigte Wasser wird häufig über Hydranten aus dem Netz der öffentlichen Wasserversorgung entnommen. Dem vom Verbraucher ,,gesparten“ Wasser steht dadurch ein Mehrverbrauch an Spülwasser zur sicheren Abwasserentsorgung gegenüber. Das Spülen der Abwasserkanäle führt zu zusätzlichen Betriebskosten, die in die Abwassergebühren einfließen.

 

Quelle: BGW in Zusammenarbeit mit der VDG Trinkwasser – Unser kostbares Lebensmittel Ausgabe 1991 2. Auflage

Erste Fröste

Hinweise zum Verhalten beim Wintereinbruch

Sind Ihre Wasserleitungen geleert oder gut eingepackt?
Schützen Sie rechtzeitig Ihre Wasserleitungen im Haus und Garten, denn das kann sonst kostspielige Reparaturen zur Folge haben.

Im Winter können frei liegende Wasserleitungen und Wasserzähler in unbeheizten Räumen schnell einfrieren. Besonders gefährdet sind unbewohnte Häuser, Wasserleitungen, die an Außenwänden und in Gärten liegen, sowie Leitungen, die in der Nähe von unverschlossenen Öffnungen vorbeiführen. Schäden an Trinkwasserhausanschlussleitungen und Wasserzählern müssen nicht sein. Wer sich rechtzeitig schützt, kann sich viel Ärger sparen. Die Verantwortung liegt beim Hauseigentümer.

Tipps rund um den Frostschutz:

Schützen Sie frei liegende Wasserleitungen und Wasserzähler in frostgefährdeten Räumen durch entsprechende Isolierstoffe (zum Beispiel Stroh, Holzwolle)

Wasserzählerschächte bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Hier sollten die Dämmstoffe (zum Beispiel Styropor) passgenau eingesetzt werden, so dass der Wasserzähler leicht zugänglich bleibt. Die Be- und Entlüftungen der Schächte sollten geschlossen werden, der Schachtdeckel gesäubert und die Ränder gefettet sein.

Räume, in denen sich der Wasseranschluss und die Wasserzähleranlage befinden, in denen Leitungen frei liegen oder an Außenwänden installiert sich, sollten während der Frostperiode durch geschlossene Fenster, abgedichtete Türen oder auch elektrische Frostwächter vor Frost geschützt werden.

Sperren Sie die ungenutzten Wasserleitungen in Gärten und Wochenendhäusern ab und entleeren sie diese vollständig.

Was ist zu tun, wenn ein Frostschaden aufgetreten ist?

Ist trotz allem eine Leitung eingefroren, ist schnelles Handeln angesagt! Es wird dringende gewarnt, mit offener Flamme Auftauversuche an gefrorenen Leitungen zu unternehmen. Frostschäden an der Anschlussleitung (Rohrleitung von der Straße bis zum Wasserzähler) und am Wasserzähler sollten unverzüglich dem Wasserverband gemeldet werden. Der Wasserverband ist während der Dienstzeit unter der Telefonnummer 03937 49870 und rund um die Uhr über den Bereitschaftsdienst unter der Funknummer 0171 3100268 zu erreichen. Die Schadensbeseitigung erfolgt durch den Wasserverband.
Frostschäden an der Kundenanlage (Hausinstallation ab Ventil hinter dem Wasserzähler) beheben im Installationsverzeichnis des Wasserverbandes eingetragene Installations-unternehmen. Ein erfahrener Installateur weiß, was in solchen Notfällen zu tun ist. Auf jeden Fall sollten Sie den eingefrorenen Leitungsteil von der Versorgung absperren.